Puccini-Premiere.

Die Oper Tosca wurde Freitagabend im Musiktheater mit tosendem Applaus belohnt. (Von Daniel Scheiblerger)

Liebe, Gier, Macht, Tod-Giacomo Puccinis Opern-Klassiker Tosca, der am Freitag zum Saison-Auftakt im Linzer Musiktheater am Volksgarten auf die Bühne gebracht wurde, unterließ das Publikum elektrisiert. Zwei Stunden lang standen leidenschaftlich-kraftvolle Stimmen und Musik sowie kreative Bühnenbilder auf dem Program. Landestheater-Intendant Rainer Mennicken, der für die Inszenierung verantwortlich zeichnete, hat die richtige Mischung zwischen klassischer Interpretation und dem Anspruch nach verspielter Moderne meisterlich getroffen.

Grandiose Solisten

Der Finne Tuomas Pursio, der den despotischen Polizei-chef Scarpia mimt, Serviette einen intensiven, eindringlichen Bariton. Der Rolle als machtbesessener Wüstling, der die schöne Tosca begehrt, wurde er au ganzer Linie begehrt. Über den frenetischen Beifall, der ihm am Ende der Aufführung entgegenschlug, war aber auch er sichtlich überrascht. Sonja Gornik legte als Tosca eine bravouröse Titelheldin hin, die sowohl stimmlich als auch schauspielerisch restlos überzeugte. Ihr Wechselbad von Hoffnung und Verzweiflung konnte mitempfunden werden.

Das neue Ensemblemitglied, Marcelo Puente, brillierte als revolutionär gesinnter Maler Mario Cavaradossi, der mit Tosca und Scarpia die Dreiecksgeschichte bildet. Seine unerschütterliche Liebe Zu Tosca und zur Freiheit konnte der argentinische Tenor wirklich durchdringend darstellen. Seine Stimme war kräftig und solide. Äußerst solide setzte sich auch der politische verfolgte Cesar Angelotti, der Deutsche Ulf Bunde, ins Szene. Stefan Brandmayr schuf ein energiegeladenes und sehr intelligentes Bühnenbild. Das Publikum erlebt schwebende Engel und grausame Folter. Cornelia Kraska stellte mit ihren Kostümen einen originellen historischen Bezug her. Das Brucknerorchester Linz webte under der Leitung des ebenfalls in Argentinien geborenen Dirigenten Dante Anzolini einen wahrlich traumhaften Klangteppich über die emotional aufgeheizte Bühnendarbietung. Der Beifall hörte am Ende der Aufführung nicht mehr auf, es gab stehende Ovationen.